und die 10. landete dieses Jahr Weihnachten auf unserer Tafel, knusprig gebraten und schön angerichtet mit Maronen, Rotkohl und Semmelknödeln. Dazu wurde ein hochklassiger Grand Cru aus dem Burgund gereicht: Der 2008er Corton Clos des Vergennes Grand Cru Monopole von der Domaine Cachat-Ocquidant.
Rubinrot mit deutlichen granatfarbigen Reflexen schimmerte er im Glas. Zunächst bei 16° Trinktemperatur noch etwas verschlossen, entwickelte er wunderbar fruchtige Noten von Kirsche und Cassis, gepaart mit herzhaften Aromen von Unterholz, Kräutern und Leder.
Am Gaumen dann der große Auftritt: Wunderbar harmonisch ergänzten sich saftige Frucht von roten Kirschen mit warmer Würze, kräftigen, dabei aber weichen Tanninen und mineralisch geprägter Säure. Ein perfekt aufeinander abgestimmtes Konzert, das im Wechselspiel mit der Gans die richtige Bühne fand. Mit seinen 13,5% Alkohol und der belebenden Säure hatte der perfekt gereifte Wein genau soviel Körper und Kraft, um das Gericht bekömmlich zu halten, ohne selbst zu schwer zu geraten.
Dabei war das feinwürzige Geschmacksprofil der kräftig abgeschmeckten Sauce und den Beilagen ein ebenbürtiger Partner.
Ein Klasse Wein, ganz klassisch kombiniert. Wer nicht erst einen Vogel in den Ofen schieben möchte, oder auf Fleisch lieber ganz verzichtet, dem empfehle ich zu diesem Wein Pilze in Kräuterbutter auf leicht angerösteten Semmelknödeln im Walnuss-Wirsingbett.
Und abschließend mein Rezept-Tipp:
Gänsebraten, klassisch:
Eine Gans, ca. 5 kg, küchenfertig, innen und außen salzen und pfeffern, mit der Fleischgabel ein paar Mal einstechen, und mit der Brust nach unten in einen Bräter legen.
Beifuß, Thymian und nach Belieben auch Rosmarin um die Gans legen und mit einem halben Liter kochendem Wasser aufgießen.
Bei 220 Grad Umluft offen im Ofen garen, dann wenden und 60 bis 90 Minuten bei leicht reduzierter Temperatur, ca. 180 Grad, weitergaren.
Inzwischen das Suppengemüse würfeln: 2 Zwiebeln, 2 Möhren und ein Stück Sellerie nach Belieben.
Das überschüssige Fett aus dem Bräter abschöpfen und das Suppengemüse zusammen mit Majoran zur Gans geben.
Gegen Garende die Haut mit kaltem Salzwasser oder Zuckercouleur bepinseln und bis zum gewünschten Bräunungsgrad weiterbraten.
Dann die Gans aus dem Bräter nehmen, den Bratensatz mit Wasser und trockenem Rotwein lösen und das Gemüse durch ein Sieb in die Sauce passieren. Falls gewünscht, die Sauce mit glatt gerührter Stärke oder Mehlbutter etwas andicken.
Zum Tranchieren empfehle ich ein Geflügelmesser. Die Gans auf einer vorgewärmten Platte anrichten und mit Kartoffelklößen und Rotkohl servieren.