Neu im Sortiment – Domaine de la Vougeraie
erstellt am: 27.02.2021 | von: Helga Schroeder | Kategorie(n): Allgemein, Kierdorf News
Wie das knallige Purpur im Wappen des Weinguts, so bersten auch die Weine der Domaine de la Vougeraie vor positiver Energie!
Bei KIERDORFWEIN sind wir wirklich sehr stolz, Ihnen diesen Neuzugang präsentieren zu können.
Die Geschichte
Die Domaine wurde im Jahr 1999 von Jean-Claude Boisset gegründet, doch reicht die Geschichte etwas länger zurück.
Bereits seit 1964 akquirierte er seine ersten Parzellen in Gevrey Chambertin, genauer gesagt in Les Evocelles, und über die Jahre folgten Rebanlagen in den unterschiedlichsten Appellationen des Burgunds.
Diese wurden schließlich 1999 unter dem Namen Domaine de la Vougerai zusammengefasst; von Beginn an stellte man konsequent auf biodynamischen Anbau um, nachdem dies in den Jahren zuvor schon durch naturnahen Anbau vorbereitet worden war.
Benannt ist die Domaine nach dem kleinen Fluß Vouge in der Appellation Vougeot. Hier hat die Familie einen Großteil ihrer Weinberge und dies ist auch das Zuhause von Jean-Claude Boisset. Die Domaine selbst ist allerdings etwas weiter südlich in der Gemeinde Premeaux angesiedelt.
Heute wird die Domaine von Jean-Claudes Kindern Nathalie und Jean-Charles Boisset vertreten. Geschäftsführerin dieses 42ha großen Anwesens ist die äusserts talentierte Sylvie Poillot. Sie liebt flache Hierarchien und so sieht sie sich und ihre Mitarbeiter als Team; jeder hat die Möglichkeit, sein Wissen und seine Erfahrungen positiv in die Abläufe mit einzubringen.
Ganze neun Grand Crus bringt die Domaine de la Vougeraie auf die Flasche und insgesamt werden 74 unterschiedliche Parzellen in 36 Appellationen bewirtschaftet; dabei entfallen ungefähr 2/3 auf die Côte de Nuits und 1/3 auf die Côte de Beaune. Die Flächen der Domaine erstrecken sich somit über die ganze Côte d´Or: Angefangen im Norden mit der Appellation Gevrey-Chambertin bis südlich von Beaune nach Chassagne-Montrachet.
Bei solch einem Umfang ist natürlich eine ganz besondere Organisation und Logistik erforderlich, weshalb auch gleich zwei komplette Teams beschäftigt werden. Eines kümmert sich um die Rebanlagen der Côte de Nuits, das andere bewirtschaftet die Reben der Côte de Beaune; zur Lese engagiert Sylvie Poillot noch eine weitere Mannschaft, die immer dort unterstützt, wo es gerade am nötigsten ist.
Die Philosophie
Wie oben bereits erwähnt, folgt die Domaine de la Vougeraie einer biodynamischen Denk- und Arbeitsweise. Dieser ganzheitliche Ansatz forderte es geradezu, dass sie zur Herstellung der benötigten Präparate einen eigenen Garten anlegten, wo Kamille, Nesseln und weitere Kräuter wachsen, die auf dem Anwesen auch sofort weiter verarbeitet werden. Anfällige Arbeiten im Keller wie im Weinberg werden im Rhythmus des Mondkalenders ausgeführt; diesem Kalender folgend, gibt es im Laufe eines Monats Tage, die sich eher zum Pflügen, zum Verkosten oder zum Aufrühren der Hefen eignen. Jeder im Team setzt also alles daran, das natürliche Gleichgewicht zu bewahren.
Mit dieser Philosophie ist es nur folgerichtig, dass auch im Keller entsprechend akkurat gearbeitet wird. In kleinen Kisten gelangt das Traubengut zur Kellerei, wo die Trauben begutachtet, sortiert, und parzellengenau weiterverarbeitet werden. Teilweise wird von Hand entrappt und ein großes Augenmerk wird darauf gelegt, wie die Weine reifen. So gibt es „maßgeschneiderte“ Fässer, welche die Merkmale jeder einzelnen Charge auf beste Weise unterstützen und so ganz klar den Terroir-Charakter der Weine offenbaren.
Die Weine
Unser Neuzugang kann mit einigen exquisiten Lagen aufwarten:
Vougeot Premier Cru Le Clos Blanc de Vougeot (2018: 92 PP)
Le Clos Blanc ist das Herzstück der Domaine – und dies aus gutem Grund: Die Familie Boisset nennt diese Lage zu Recht einen Diamanten unter Rubinen, denn umgeben ist diese kleine Weißwein-Parzelle ausschließlich von Pinot Noir. Sie grenzt direkt an den Grand Cru Clos Vougeot und war bereits den Mönchen von Cîteaux im Jahr 1110 als „La vigne Blanche“ bekannt. Eine Monopollage der Domaine, die neben dem Hauptanteil Chardonnay übrigens auch geringe Mengen Pinot Gris und Pinot Blanc enthält.
Der Wein präsentiert sich mit Aromen von gelber Birne und einem Hauch getrockneter Orangeschale; das Holz ist schmeckbar aber nicht dominant und unterstützt sowohl die Frucht als auch den samtigen, mittelkräftigen Körper. Die salzige Mineralität zeigt klar den Kalkstein, auf dem die Trauben gedeihen und bildet zusammen mit einer animierenden Säure ein rassiges Finish.
Grand Cru Chevalier Montrachet (2018: 93-95 PP)
In fast homöopathischen Mengen ist dieser Wein verfügbar (2018 waren es gerade einmal drei Fässer). Die Parzellen der Domaine liegen am südlichen Rand dieses weltberühmten Grand Cru, relativ weit oben auf knapp 300m, wo der Boden schon etwas karger wird.
Ein wunderbarer Wein, der den Duft von Zitronen und Orangenöl mit Aromen von warmer Brotkruste und Akazienblüten verbindet. Am Gaumen samtig, dicht, mit großer Präzision. Man nimmt den steinigen Boden wahr, eine lebendige Säure, Kraft und einen ungemein langen Abgang.
Grand Cru Bâtard-Montrachet (2018: 92-94 PP)
Zwei kleine Plots besitzt die Domaine in dieser Grand Cru Lage direkt gegenüber von Le Montrachet; ausgerichtet nach Süd-Ost und bestockt mit Reben, die bereits 1970 gepflanzt wurden.
Dieser Grand Cru bringt immer kräftige, vollmundige Weine hervor, die mit ihrer satten Struktur absolut überzeugen. Aromen von getrockneter Birne, etwas Bienenwachs und Heu mischen sich mit Noten von gerösteter Haselnuss und einem leicht kalkigen, staubigen Finale.
Grand Cru Bienvenue-Bâtard Montrachet (2018: 92-94 PP)
Mit 46 ar bewirtschaftet die Domaine de la Vougeraie einen etwas größeren Teil dieses Grand Cru. Der Boden besteht aus dem so typischen tonhaltigen Kalkstein, der allerdings mit Kieseln durchsetzt ist.
Aromen von Bergamotte, Nashi-Birne und weissen Mandeln, dazu ein Hauch von Apfelblüte und Heu. Am Gaumen zeigt er eine etwas straffere, kernigere Struktur als der Bâtard, doch auch immer noch mit einem seidigen, dichten Körper und sehr guter Länge.
Grand Cru Corton Charlemagne (2018: 92 PP)
Die Reben in dieser berühmten Grand Cru Lage wachsen bis auf einer Höhe von 320m, wobei sich die Parzelle der Domaine an einem steilen Hang mit reiner Südausrichtung befindet; der Boden ist reich an Silikaten, Kalk, Schluff und Kies.
Bei diesem Wein trifft Kraft auf Eleganz, voller Körper auf straffe Struktur! Noten von frischer Clementine, Birnen-Bisquit und Akazienblüte gehen am Gaumen in würzigere Aromen von gerösteter Nuss auf. Neben der kalkigen Mineralität finden sich auch erdige Nuancen von Waldpilzen und nassem Stein. Ein hoch-komplexer Wein mit Länge und Zug!
Côtes de Beaune Blanc (2018: 88-90 PP)
Dieser Wein stammt aus dem „climat“ Montée Rouge, das von rotem, eisenhaltigen Tonboden geprägt ist. Die komplett nach Süden ausgerichtete Lage bringt kraftvolle und vollmundige Weine hervor.
Eine lebendige Säure umspielt den satten Körper, der von Zitronenschale, saftigem grünen Apfel und weißen Blüten geprägt ist. Textur, Aromen und Struktur befinden sich in harmonischem Gleichgewicht.
Grand Cru Charmes Chambertin-Les Mazoyères (2018: 92-94 PP)
Trauben verschiedener Parzellen fliessen in diesen Wein ein: Craite-Paille, Goulots, Murot, und Galands; das Besondere hierbei ist, dass es sich um uralte Rebbestände handelt, die bis auf das Jahr 1901 zurückgehen. Diese Reben bilden den Grundstock der Sélection Massale, welche die Domaine de la Vougerai betreibt.
Noten von Waldbeeren mischen sich mit Herzkirsche, getrockneten Rosen und schwarzem Tee. Kräuter wie getrockneter Lorbeer aber auch Wacholder zeigen sich dann am Gaumen, genauso wie eine erdige, würzige Mineralität, die an nasses Laub erinnert. Eine lebendige Säure balanciert die Frucht, der Körper ist mittelkräftig mit würzigen, reifen Tanninen und dem typisch herzhaften Charakter dieser Appellation.
Grand Cru Bonnes Mares (2018: 93-95+ PP)
Dieser 0,7ha große Plot besitzt ein ganz eigenes Microklima, denn er liegt geschützt direkt am Rand eines alten Steinbruchs. Auch die Reben sind sehr alt und datieren von 1901, 1915 und 1980.
Dies ist ein sehr komplexer und markanter Wein. Er zeigt sich mit herzhaften Aromen von Brombeere, dunkler Kirsche, aber auch mit rauchiger Würze und Elementen von getrockneter Rose, Hagebutte und erdiger Mineralität. Muskulös und mit Tiefe präsentiert er sich am Gaumen, mit feinkörnigen Tanninen, Druck und ungeheurem Potential.
Grand Cru Musigny (2018: 94-96 PP)
Gerade einmal acht Rebzeilen besitzt die Domaine in diesem wunderbaren Grand Cru. Musigny, ein „climat“, das bereits im 8. Jahrhundert für seine exzellenten Weine gefeiert wurde, und bestimmt als der femininste Grand Cru der Côte de Nuits gelten kann – und das mit einer enormen Komplexität!
Aromen von reifen Himbeeren, Granatapfel und Veilchen zeigen sich in der Nase, begleitet von zarten Kräutern wie Basilikum und Hibiskusblüte. Am Gaumen Eleganz und feine Tannine, ein samtiger Körper, der dennoch druckvoll ist. Gekonnt verweben sich die verschiedenen Noten von Frucht, floralen Elementen und Sousbois miteinander und gehen über in ein langes, sattes Finish.
Grand Cru Clos de Vougeot (2018: 93 PP)
Clos Vougeot, ein Grand Cru, in dem eine Vielzahl von Winzern ihre Reben kultivieren. Die Domaine de la Vougeraie besitzt ca. 1 ha im oberen Teil des Grand Crus, wo neben dem Mergel auch ein relativ hoher Anteil Kalkstein vorherrscht. Die Reben stammen aus den 1940er – 1990er Jahren.
Der Wein offeriert in der Nase warme, volle Aromen von Erdbeerkompott, dunkler Pflaume, Nelke, Rauch, getrockneter Lorbeer, Potpourri und eine erdige Mineralität, die an Waldboden erinnert. Im Mund gibt er sich mit würzigen Tanninen und belebender Frische saftig, vollmundig, durchaus muskulös, mit gutem Druck und Länge.
Grand Cru Corton Clos du Roi (93 PP)
Hier im Clos du Roi, auf halber Höhe am Corton-Berg, befindet sich ein ganz besonderer Boden: roter, eisenhaltiger Ton, dazu Mergel, vereinzelt etwas Kies; das alles ist ein Garant für kraftvolle, muskulöse Weine.
Brombeere und Brombeerblätter, Cranberries, Pfingstrose und Noten von geräuchertem Fleisch, Leder und Rote Bete findet man in der Nase. Am Gaumen ist er kraftvoll, wild, mit Aromen von Unterholz. Eine saftige Säure und pudrige Tannine ergänzen den angenehmen, leicht rustikalen Charakter perfekt.
Gevrey Chambertin Les Evocelles (90-92 PP)
Eine kleine, perfekt nach Süd/ Süd-Ost ausgerichtete Parzelle, die schon in der Gemeinde Brochon liegt und sich ganz oben am Hang direkt am Waldrand befindet. Dies ist der erste Plot, den Jean-Claude Boisset 1964 erworben hatte; Kalkstein ist hier die vorherrschende Bodenart.
Ein charismatischer, wilder Wein, der mit Aromen von dunklen Beeren, getrockneten Rosen, Rauch, Gewürzen und Sousbois beeindruckt. Am Gaumen setzt er eine lebendige Frische und eine präzise, pudrige Mineralität dagegen. Herzhafte Noten von Wacholder, ein mittlerer Körper und griffige Tannine mit einem guten Trinkfluß runden das Bild ab.
Nuits-Saint-Georges 1 Cru Les Damodes (90+ PP)
Les Damodes ist eine der nördlichsten Lagen von Nuits-Saint-Georges und grenzt schon an Vosne-Romanée.
Die Eleganz von Nuits-Saint-Georges ist hier wunderschön mit dem rauchigeren Charakter von Vosne-Romanée vereint. Cranberries, Pflaumen, Gewürze und Waldboden prägen die Nase; am Gaumen dagegen spielen saftige, konzentrierte und klare Aromen auf, kombiniert mit einem mittleren Körper und fein-würzigen Tanninen.