Der Jahrgang 2013 in Burgund – Ein Weinjahr für die großen Könner

erstellt am: 08.12.2013 | von: Frank Kämmer | Kategorie(n): Ernteberichte

„Mehr als die meisten Jahrgänge verlangte 2013 die gesamte Expertise und Erfahrung des Winzers“, so brachte es Jacques Devauges, technischer Direktor der Domaine de l’Arlot, auf den Punkt. Die Herausforderungen des Jahrgangs werden die Unterschiede von echter Könnerschaft und bloßem Handwerk gnadenlos zu Tage treten lassen.

Die kühlen und feuchten Wetterbedingungen in Frühjahr und Frühsommer führten zu spätem Austrieb und starkem Verrieseln während der Blüte, was schon früh die Menge, nicht aber die Qualität des 2013er stark begrenzte. Erst gegen Ende Juni erreichte der Sommer dann endlich das Burgund, doch schon am 23. Juli wurden viele Hoffungen durch einen Hagelsturm in der Cote de Beaune wieder zerstört. Doch ein warmer, sonnenreicher Sommer bis August sorgte dann zumindest für die verbliebenen Trauben für gute Reifefortschritte. Ausgerechnet im Schlussspurt des Vegetationszyklus im September kehrte aber das unbeständige, kühle und feuchte Wetter zurück. Nun galt es einerseits die noch nötige Reife der Trauben zu erlangen, andererseits aber vor der Gefahr der Fäulnis gewappnet zu sein. Nur dort, wo durch kluge und fleißige Weinbergsarbeit die optimalen Voraussetzungen geschaffen wurden, gelang das Kunststück, und große Weine konnten im Oktober, in der spätesten Lese seit 30 Jahren, geerntet werden.

2013 wird ein Jahr sein mit (wiederum) extrem begrenzter Menge. Spitzenwinzer konnten durch ihre penible Arbeit im Weinberg und auf den Sortiertischen aber tolle, präsente und balancierte Weißweine und durchaus beeindruckende Rotweine ernten. Das ungünstige Verhältnis von nur geringer Menge und in ihrer Jugend schon bemerkenswerter Qualität bei den Toperzeugern sowie die steigende Nachfrage aus Fernost wird rasche Kaufentscheidungen nötig machen. Bereits die jährliche Jungwein-Versteigerung der Hospices de Beaune machte dies mit einer durchschnittlichen Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr von fast 27 Prozent deutlich.