Titelstory über Pascal Agrapart im „Vigneron“ Magazin

erstellt am: 08.11.2017 | von: Albert Kierdorf | Kategorie(n): Tests und Kritiken

Das renommierte französische Vigneron widmete die Titelstory in seiner Ausgabe Nr. 26 dem Spitzenwinzer Pascal Agrapart aus der Champagne. Hier einige Auszüge aus dem Portrait über den stillen Superstar der Côte des Blancs.

Pascal Agrapart “Am Gipfel seines Erfolges”

Pascal Agrapart ist wohl einer der erfolgreichsten Winzer in der Côte des Blancs in der Champagne. Sein Kennzeichen: Mechanische anstatt chemischer Unkrautvernichtung und zwar mit Pferd und Pflug.
Pascal Agrapart hat 1982 die Leitung des 12 ha großen Familienunternehmens von seinem Vater Pierre übernommen und seine Weine stehen für lebhafte, sehr vom Terroir geprägte, tiefe und vollmundige Champagner.
Das Weingut wird biodynamisch bewirtschaftet und Agrapart ist überzeugt, dass die Bedingungen und Gegebenheiten in der Champagne, wie zum Beispiel das Klima und die Klassifizierungen, dem von Burgund sehr ähneln und somit auch das gleiche Potenzial haben.
Das Weingut besitzt Parzellen unter anderem in den Grand Cru-Lagen von Avize, Oger, Cramant und Oiry. Insgesamt sind es 9ha Grand Cru Lagen, 2ha Premier Cru Lagen und 1ha Pinot Noir.

Seine besondere Hingabe gilt dem Boden bzw. dem Terroir und die damit verbundene Pflege und Bearbeitung. Für ihn ist die Essenz des Weines 75% Terroir und 25% Wetter.
Pascal Agrapart ist davon überzeugt, dass nicht das Barrique oder der Ausbau den Champagner ausmacht, sondern der Pflug, da dieser sehr sanft mit dem Boden umgeht und sozusagen “mit den Wurzeln spricht und sie nicht verletzt”, so Agrapart, “die Bearbeitung der Böden ist das Rückgrat des Weines!”
Agrapart führte ein spezielles Bearbeitungs-System ein um die Böden sprichwörtlich zu enthüllen, um die Botschaft, Essenz und Authentizität des Bodens zu erlangen. Nach der Lese verwendet er den Dung seiner Pferde und verteilt diesen mit seinem Biologen Timothy Bolander in den Weinbergen. Somit schafft er einen gesunden biologischen Kreislauf.

Agrapart pflanzte in den Jahren 2002 und 2003 in einer kleinen Parzelle drei zwar noch für die Champagner-Produktion zugelassene, aber kaum bekannte Rebsorten: Arbane, Pinot Blanc und Petit Meslier. Mit der Zugabe dieser Reben möchte er das gewisse Etwas schaffen und seine Kunden “etwas hinter das Licht führen. Denn normalerweise denkt jeder, dass Champagner aus der Côte de Blancs zu 100% aus Chardonnay bestehen.” Er möchte damit zeigen, dass diese Reben Potenzial haben und nicht zu unterschätzen sind.

Seine Weine reifen mindestens 15 Monate bis hin zu 84 Monaten, z.B. bei der Prestige Cuvée Venus.

Im Jahre 1989 entstand die erste Cuvée Avizoise. Ein sehr komplexer Champagner mit Aromen von exotischen Früchten.
Danach folgte der Minéral. Wie der Name schon verspricht ein sehr mineralischer und filigraner Champagner. Außerdem führt er den Terroir. Ein sehr voller Chardonnay-Champagner, dessen Trauben zu 100% aus Grand-Cru Lagen stammen. Er besitzt Aromen wie Brioche und Orangenblüte.
7 Crus ist eine Assemblage von sieben Lagen des Weinguts und enthält 10% Pinot Noir Trauben. Ein frischer, knackiger Champagner, der besonders zum Aperitif geeignet ist.
Seine Prestige Cuvée nennt sich Venus. Diese Cuvée ist nach der ersten Stute benannt, die den Pflug durch die Weinberge gezogen hat. Sie hat keine Dosage und ist sehr vollmundig und tief. Die Chardonnay-Trauben werden für Venus besonders reif geerntet und dieses Aroma spiegelt sich am Gaumen wieder.

Hier der komplette Artikel im Orginaltext.