Weingut Muhr – van der Niepoort

Gemeinsam mit Dirk van der Niepoort, dem portugiesischen „Enfant terrible“ des Port- und Douroweines, gründete die Österreicherin Dorli Muhr vor einigen Jahren ein Weingut, das mit seinen gut fünf Hektar Rebfläche mittlerweile als einer der „heißesten Geheimtipps“ des Landes gilt und die klassische Sorte Blaufränkisch in eine neue Dimension geführt hat. Während viele andere Winzer diesen Wein immer konzentrierter und holzbeladener als „Blockbuster“ vinifizieren, fanden „Dorli & Dirk“ in besonders alten und wertvolle Parzellen des Spitzerbergs ein ideales Terroir, um höchst subtile und individuelle Blaufränkische von geradezu burgundischem Ausdruck zu produzieren. Schon die Basis der Erzeugung, der feinfühlig balancierte „Carnuntum“ zeigt diesen Stil exemplarisch, während der rare „Spitzerberg“ sogar an einen wirklich guten Nuits-St-Georges erinnern kann. Die Trauben stammen von bis zu über 50 Jahre alten Blaufränkisch-Rebstöcken. Sie werden klassisch in offenen Bottichen vergoren, ein Teil wird jedes Jahr in antiker Art mit den Füßen gestampft und dafür nur sehr kurz mazeriert. Auf diese Art gelingt es, besonders elegante und engmaschige Weine zu keltern. Der Spitzerberg ist eine Weinlage im östlich von Wien gelegenen Anbaugebiet Carnuntum, die in den letzten 50 Jahren in Vergessenheit geraten war, davor aber als eine der besten Rotweinlagen Österreichs bekannt war. Der Berg ist der westlichste Ausläufer der kleinen Karpaten, besteht aus reinem Kalk mit äußerst dünner Humusauflage und steht, da einzigartig in Mitteleuropa, unter Naturschutz. Die bisher abgefüllten Jahrgänge konnten uns restlos begeistern und zeigen deutlich, dass sie – wie ihre Vorbilder in Burgund – mit zunehmender Flaschenreife nochmals weiter an Komplexität und Finesse gewinnen.